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Die 8 Architektur-Highlights von Winnipeg

Winnipeg Architecture

Die 8 Architektur-Highlights von Winnipeg

Dieser Post ist ursprünglich erschienen im Blog Travel ManitobaExterner Link Titel

 

Anfang des 20. Jahrhunderts boomte die Wirtschaft in Winnipeg wie verrückt. Es wurde mehr gebaut als in den deutlich größeren Metropolen Montréal und Toronto zusammen! Und es war nur die erste Architektur-Welle von vielen: Winnipeg nimmt in Sachen architektonische Innovation bis heute eine nationale Spitzenposition ein. Hier kommen acht Architektur-Highlights der Stadt:

 

Der Exchange District

Die zwanzig Straßenzüge in der Innenstadt von Winnipeg beherbergen eine unglaubliche Dichte an denkmalgeschützten Bauwerken aus der Zeit von 1880 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Im Exchange DistrictExterner Link Titel finden sich Lagerhäuser, Banken und einige der ältesten Wolkenkratzer Kanadas im Beaux-Arts-Stil oder Chicago-Stil. Einige der angesagtesten Geschäfte, Galerien, IT-Start-ups, Restaurants und Cafés der Stadt haben dort ein Zuhause gefunden.

 

Aber das Stadtviertel aus der Jahrhundertwende öffnet sich auch für gewagte neue Architekturexperimente wie beispielsweise The CubeExterner Link Titel. Diese in eine Art Kettenhemd aus Aluminium gewickelte Bühne steht auf dem von Bäumen gesäumten Old Market Square. Und auch das Red River College hat seinen Campus im Exchange District herausgeputzt und auf der Princess Avenue nun historische Gebäude restauriert und mit modernen Anbauten vesehen.

 

Précieux Sang Church

Der berühmte aus Manitoba stammende Architekt Etienne Gaboury hat diese legendäre KircheExterner Link Titel in St. Boniface, dem französischen Viertel Winnipegs, 1967 gebaut. Sie ist ein wunderbares Beispiel für das modernistische Architektur-Erbe der Stadt aus den 1950er- und 1960er-Jahren. Wie ein Wirbel steigt das Gotteshaus in den Himmel hinauf und die Aufwärtsbewegung setzt sich im Inneren fort, wobei die Kirche dennoch Intimität und Wärme verströmt. Die Tipi-ähnliche Form ist als Hinweis darauf gedacht, dass die Kirche überwiegend von den gemeinsamen Nachfahren der Europäer und Ureinwohner, den Métis, genutzt wird.

 

Esplanade Riel

Diese 2003 erbaute Brücke für Fußgänger und Radfahrer stellt eine architektonisch dramatische Verbindung zwischen der Innenstadt und dem französischsprachigen Viertel St. Boniface dar und wurde nach Louis Riel benannt, einem Helden der Métis. Bis zu 57 Meter hoch erhebt sich die Brücke wie ein elegantes Segel mit weißen Spitzen über den Red River in die Höhe. Die Esplanade Riel ist die einzige Brücke in ganz Nordamerika, auf der ein Restaurant betrieben wird. Das Mon Amis Louis steht auf einer freitragenden, halbkreisförmigen Plaza mit bestem Blick auf den gewaltigen Fluss, der durch die Stadt fließt.

 

Kathedrale St. Boniface

Wer in Winnipegs Stadtteil St. Boniface unterwegs ist, kann im Grunde an der Kathedrale-Basilika St. BonifaceExterner Link Titel mit ihrer legendären Fassade gar nicht vorbeilaufen. West-Kanadas Mutterkirche, so ihr Spitzname, wurde ursprünglich 1894 erbaut, brannte aber 1968 ab. Die heutige Kathedrale besteht aus zwei Teilen – zum einen findet sich eine moderner Gebäudeteil, der weiterhin als Kirche fungiert, zum anderen die gewaltige historische Kalksteinfassade, ein beeindruckendes Beispiel für Architektur im Stil der französischen Romanik.

 

Royal Canadian Mint

Hoch ragt die PrägeanstaltExterner Link Titel am östlichen Ende Winnipegs in den Prärie-Himmel. Sie ist ein Spätwerk von Etienne Gaboury und wurde 1976 in Betrieb genommen. Der auffällige dreieckige Turm mit seinem kupferfarbenen Schimmer ist eine Hommage an das, was im Inneren des Gebäudes geschieht – die Produktion von glänzendem, neuen Münzgeld. Im Sommer ist die Prägeanstalt ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Fun Fact: In Winnipeg werden nicht nur kanadische Münzen geprägt, sondern auch die Münzen zahlreicher ausländischer Nationen von Kuba über Papua-Neuguinea bis Norwegen. Umgeben ist das Gebäude von einem großen Wasserbecken, ein augenzwinkernder Verweis an die Wunschbrunnen, in die die Menschen gerne Münzen werfen.

 

Winnipeg Art Gallery

Eine Kunstgalerie in Form einer nordwärts gerichteten Pfeilspitze, eingekleidet in den einzigartigen, fossilienreichen Stein aus Tyndall. Für die damalige Zeit (Eröffnung war 1970) war die Galerie ein wagemutiger Bau, der sich in seine Umgebung einfügte und luftig und zugleich einladend daherkam. Heute strömen Kunstliebhaber weiterhin in Rekordzahlen in die Shows der WAGExterner Link Titel, aber auch das jüngste Projekt der Galerie findet seine Anhänger – das Inuit Art & Learning Centre. Dort werden die 11.000 Exponate der Inuit-Kunst aus den WAG-Beständen ein neues Zuhause finden, es wird die größte derartige Sammlung in ganz Kanada sein.

 

Manitoba Hydro Place 

Der Büroturm in der Innenstadt besticht als extrem energieeffizientes und sehr lichtes Gebäude mit eigenem Geothermie-System. Die wohl wichtigste Rolle allerdings ist dem Manitoba Hydro Place nicht anzusehen, denn es hat dem Geschäftsviertel der Stadt neues Leben eingehaucht. Seit der Eröffnung 2009 wird der Büroturm mit Lob überschüttet und immer wieder als eines der besten Hochhäuser in Nord- und Südamerika gepriesen.

 

Von außen besticht das schlanke Glasgebäude nicht nur durch seine Höhe, sondern auch optisch, vor allem dann, wenn offene Wendefenster ein kunstvolles Design über die ganze Länge des Turms zaubern. Im luftigen Atrium stürzen zwei kleine Wasserfälle Granitwände herab und erinnern an den Überlauf eines Wasserkraftwerks.

 

Canadian Museum for Human Rights

Das 2014 eröffnete Kanadische Museum für MenschenrechteExterner Link Titel verkörpert hochmoderne Star-Architektur. Das Bauwerk in der Innenstadt macht Winnipeg zum Pflichtziel für Museums- und Architekturfreunde aus aller Welt. Der sich elegant in die Luft schraubende Turm hat die Skyline der Stadt verändert. Innen wird mit Hilfe der Architektur die Geschichte der Menschenrechte erzählt, wobei auch die Schattenseiten nicht ausgeklammert werden.

 

Die Besucher treffen unterirdisch ein und wandern dann über beleuchtete Rampen zu den Galerien des Museums hinauf – aus dem Dunkel ins Licht – bis sie schließlich den Turm der Hoffnung erreichen. Von dort aus geht es mit einem gläsernen Fahrstuhl hinab in den Garten der Besinnung, wo sich gut über das Gesehene nachdenken lässt.