Wer in die Northwest Territories reist, sollte mit Erlebnissen der besonderen Art rechnen. Und das nicht nur in der Natur. Auch die Menschen des Territoriums haben ihre Eigenarten. Damit ihr wisst wo es langgeht, haben wir einige Besonderheiten für euch zusammengestellt.
1. Alles nur nicht hipster
Langweilige, austauschbare Charaktere sind in den Northwest Territories eher nicht zu finden. Die Menschen dort sind durch und durch von Pioniergeist erfüllt. Er quillt ihnen aus jeder Pore, aus ihrem breiten Grinsen, aus den funkelnden Augen, ihren Bärten und dem kräftigen Händedruck. Hipster-Attitüde ist in den Northwest-Territories auf jeden Fall fehl am Platz.
2. Das haut euch um
Virginia Falls im Nahanni National Park ist der größte Wasserfall in Kanadas Wildnis. Es ist ein Sturzbach aus Weißwasser, vier Hektar groß und knapp 100 Meter hoch. Wenn ihr es zulasst, wird euch der Anblick aus den Schuhen hauen.
3. Immer schön die Nase über Wasser halten
In den Northwest Territories gibt’s Flüsse für jeden Geschmack, von mild bis wild. Wild sind auf jeden Fall die Slave River Rapids, mit Wellen so hoch wie ein Haus. Erfahrene Kajak-Fahrer aus aller Welt kommen hierher, um sich mit der wilden Natur zu messen. Aber es geht auch anders: Der Thomsen ist der nördlichste noch schiffbare Fluss der Welt. Er strömt ruhig und gelassen vor sich hin und ist perfekt dafür geeignet, Tiere zu beobachten und Landschaft in sich aufzusaugen, während ihr gemütlich dahintreibt.
4. Einen Schlittenhund besser nicht zum Wettstarren herausfordern
Und erst recht nicht zu einem Wettrennen, denn da gibt es nichts zu holen. Huskys, die an ihren Leinen zerren, weil sie losrennen wollen, sind an jeder Ecke zu sehen. Mit einem Schlittenhunde-Gespann bereisen Abenteurer den Norden und seine wunderbaren Landschaften auf die althergebrachte Weise.
5. Beim Tanzen nichts anbrennen lassen
Inuvialuit-Trommler, Jigs der Métis, der Teetanz der Dene – die Menschen im Norden halten die Füße einfach nicht still. Bei Dorffesten und anderen Veranstaltungen können sich Besucher den einen oder anderen Tanzschritt abgucken und sich selbst auf der Tanzfläche ausprobieren. Aber Vorsicht: Die Menschen im Norden lassen nichts anbrennen, wenn es um das Tanzen geht.
6. Nur nicht auf Tuchfühlung gehen
Stellt euch einen Sumo-Ringer mit Vierradantrieb und Hörnern aus Titan vor, dann habt ihr eine ungefähre Vorstellung von einem Moschusochsen. Fühlen sich diese bemerkenswerten Arktisbewohner bedroht, bilden sie einen Kreis, senken den rammbockartigen Schädel und signalisieren so: „Na komm doch, wenn du dich traust.“ Die Einladung auf jeden Fall dankend ablehnen! Besser Abstand halten und aus der Distanz Fotos von dieser unvergesslichen Begegnung schießen.
7. Nicht den Highway durchlöchern
Die Eispisten der Northwest Territories führen durch die unendliche Weite der Wildnis im äußersten Norden Kanadas. Der Trip über die gefrorenen Highways ist definitiv kein Kinderspiel. Und in jedem Fall gilt: Wer Eisfischen möchte, sollte sein Loch nicht in den Highway bohren!
8. Immer Verstärkung mitbringen
So eine 60-Pfund-Forelle kann bei der Bergung schnell einen Leistenbruch nach sich ziehen. Also immer aus den Beinen herausheben oder noch besser einen Freund mitnehmen, der beim Tragen hilft.
9. Handschuhe nicht vergessen
Den Northwest Territories kann vieles nachgesagt werden, aber nicht, dass glühende Hitze ein Problem wäre. Wer im Winter kommt, sollte sich besser sehr warm einmummeln. Wer nicht an die arktistaugliche Ausrüstung gedacht hat, wird problemlos bei den Anbietern vor Ort fündig. Bei den örtlichen Produzenten gibt es wunderschöne und kuschlig-warme Handschuhe aus Robbenfell, Bibermützen oder Parkas aus Elchleder.
10. Schlafen könnt ihr woanders
Erst mal richtig ausschlafen ist in den Northwest Territories nicht angesagt. Denn wenn am Nachthimmel die Polarlichter tanzen, solltet ihr die Augen besser weit offenhalten!
11. Pausenlos aktiv im Sommer
Dass Schlafen auf der Prioritätenliste nicht allzu weit oben steht hatten wir ja bereits erwähnt! Für den Sommer gilt das ganz besonders, denn dann scheint die Sonne wochenlang und es gibt keine Nacht, die den Spaß unterbricht. Golf um Mitternacht? Um drei Uhr in der Früh paddeln gehen? Warum nicht beides – und dann noch eine Runde Angeln vor dem Frühstück!
12. Nicht auf Mitfahrgelegenheiten verlassen
Auf den ganzjahrestauglichen Highways und den winterlichen Eisstraßen können Abenteurer bis in die letzten Winkel der Erde fahren. Aber nicht vergessen zu planen, wie es wieder zurückgeht!
13. Mit bärenstarken Begegnungen rechnen
Grizzly-Bären auf dem Dempster Highway zu treffen, ist nicht ungewöhnlich. Denn die Northwest Territories sind Bärenland! Aber keine Sorge: Eine richtig große Gefahr ist Meister Petz nicht. Wer sein Zeltlager sauber und gebührenden Abstand hält, ist auf der sicheren Seite.
14. Höhenangst zuhause lassen
Der „Cirque of the Unclimbables“ bietet einige der großartigsten Kletterstrecken der Welt. Wer zu den Abenteurern gehört, die sich gerne an blanken Granitwänden versuchen, der ist in dieser Berglandschaft genau richtig. Aber auch für Menschen mit Höhenangst gibt es vom Boden aus reichlich Interessantes zu sehen.
15. Niemals das Zelt vergessen
Der Ostarm des Großen Sklavensees ist so toll, weil er völlig abgeschieden liegt. Keine Straßen, keine Menschen, nur Fische und Uferklippen. Der Haken an der Sache: Auch der nächste Outdoor-Laden ist locker 300 Kilometer weit weg. Packt also alles ein, was ihr eventuell brauchen könntet.
16. Nur nicht durchdrehen
Die Eisstraßen sind super dafür geeignet, ein paar Runden zu drehen. Und das ganz buchstäblich. Wer nicht allzu sehr durchgeschleudert werden will, sollte besser vorsichtig fahren und sich an die Geschwindigkeitsvorgaben halten.
17. Eiskalt abtauchen
Schon mal erlebt, dass euch beim Eisessen auf einmal der Kopf wehtut? Im Arktischen Ozean zu schwimmen ist genauso, nur am ganzen Körper. Ihr werdet euch extrem lebendig fühlen, aber spätestens, wenn sich die Lippen blau färben, heißt es: Raus aus dem Wasser!
18. Sauberkeitsfimmel zwecklos
Die große Autowäsche ist Quatsch, wenn eine Fahrt in die Northwest Territories ansteht. Denn die Highways sind nicht nur einsam, sondern auch staubig. Und deshalb nehmen es die Bewohner des hohen Nordens in puncto Sauberkeit nicht ganz so genau. Die meisten waschen ihr Auto einmal im Jahr – egal, ob es nun nötig war oder nicht.
19. Genug Power für die Kamera mitbringen
Der wichtigste Hinweis für die Reise in die Wildnis: Nehmt reichlich Batterien für die Kamera mit! Denn eines ist sicher: Die Northwest Territories gehören zu den schönsten Orten auf Erden.