Wasser ist der Stoff, er hält die Atlantischen Provinzen zusammen, also die vier kanadischen Provinzen, die an den Atlantischen Ozean grenzen: New Brunswick, Neufundland und Labrador, Prince Edward Island und Nova Scotia.
Diese Landstriche sind vom Meer umgeben und es war das Wasser, das hier dramatische Berggipfel, Täler und Klippen erschaffen hat, Felslandschaften wie von einem anderen Planeten. Ihnen allen gemein ist ihre überirdische Schönheit und eine Landschaft, die niemanden kalt lässt. Sie bewegt die Seele und sie beflügelt die Fantasie von Musikern, Schriftstellern und Dichtern. Wir haben für euch die schönsten Panoramen zusammengetragen, die die Atlantischen Provinzen zu bieten haben.
Miscou Island, New Brunswick
Auf dieser Insel im Sankt-Lorenz-Golf leben rund 600 Akadier, die vor allem Französisch sprechen. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie mit Hummerfang und Heringsfischerei. Miscou bietet spektakuläre Strände, Dünen und Lagunen, aber so richtig sprachlos werden Besucher bei der Aussicht vom historischen Leuchtturm von Miscou Island. Im Herbst färbt sich das Torfmoor knallrot, was ausgesprochen fotogen wirkt. Im Sommer wird am Leuchtturm gesungen, außerdem laden zahlreiche Wanderwege dazu ein, die Natur zu erkunden.
Hopewell Rocks in der Bay of Fundy, New Brunswick
Zwischen New Brunswick und Nova Scotia liegt die Bay of Fundy. Nirgendwo sonst auf der Welt ist der Unterschied zwischen Ebbe und Flut dermaßen groß. Besucher können am Strand spazieren gehen, Kajak fahren oder bei einer geführten Tour den Wechsel der Gezeiten erleben. Was auf jeden Fall dazugehört, ist ein Foto von den spektakulären Hopewell Rocks. Sie haben auch den Namen Flowerpot Rocks, Blumentopffelsen, und wer die Gesteinsformationen ansieht, weiß auch warum.
Leuchtturm von Swallowtail, New Brunswick
Kein anderer Leuchtturm in New Brunswick wird so häufig fotografiert wie der wunderschöne Swallowtail-Leuchtturm auf Grand Manan Island. Die besten Bilder des 1860 aus Holz erbauten Leuchtturms können entweder von der Fähre oder vom Aussichtspunkt geschossen werden. Wer den Ausblick über die Küste genießen möchte, sollte die über die steilen Stufen den Leuchtturm erklimmen. Auf dem Rückweg den Abstecher in das Museum im Erdgeschoss nicht vergessen!
Eisberge, Neufundland und Labrador
Neufundlands Küste trägt ihren Spitznamen Iceberg Alley aus gutem Grund. Mutige fahren mit dem Boot zu den riesigen, 10.000 Jahre alten Eisbergen und hören, wie sie grummeln und knacken. Oder es geht auf einer geführten Tour im eigenen Kajak ganz dicht an die „bergigen Stücke“, wie kleine Eisberge hier genannt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, der genießt das spektakuläre Panorama von der Küste aus
Basislager und Forschungsstation an den Torngat Mountains, Neufundland und Labrador
Auf der Labrador-Halbinsel liegt hoch im Norden der Inuit-Gebiete das Basislager des Torngat Mountains Nationalparks. Hier gibt es ungewöhnlich gefärbte, 3,9 Milliarden Jahre alte Felsformationen und 7.000 Jahre alte archäologische Stätten zu bewundern. Die abgelegene Station ist perfekt gelegen, um tagsüber die Berge, Fjords, Seen und Tundra der Nachbarschaft zu erkunden und sich nachts für das Polarlicht auf die Lauer zu legen. Mit etwas Glück wird die Liste der Sehenswürdigkeiten noch um Eisbären und Karibus ergänzt.
Fogo Island, Neufundland und Labrador
Auf der Suche nach Inspiration strömen Kreative und Denker ins Fogo Island Inn, um sich von der atemberaubenden und krassen Landschaft in ihren Bann schlagen zu lassen. Das Inn punktet mit Luxus und Kultur und die 29 Zimmer und vier Studios für Künstler überragen das Vulkangestein von Neufundlands größter Meeresinsel.
Gros Morne National Park, Neufundland und Labrador
Gros Morne ist ein atemberaubend großer Nationalpark und atemberaubend ist auch der 14 Kilometer lange Aufstieg auf den Gros Morne Mountain, bei dem es 792 Höhenmeter zu überwinden gilt. Dafür ist der Ausblick einzigartig. Der von den charakteristischen Tablelands eingerahmte Gros Morne ist ein Paradies für Geologen. Alles hier ist beeindruckend und XXL.
Basin Head Provincial Park, Prince Edward Island
Die Küste von Prince Edward Island bietet überall einen tollen Blick aufs Meer, ganz besonders von der riesigen Argyle Shore mit ihrem roten Sand aus. Ein außergewöhnliches Vergnügen ist es aber auch, von den mit Gras bewachsenen Dünen im Basin Head Provincial Park aus zu beobachten, wie die Atlantikwellen heranrollen.
Fahrrad mit Aussicht, Prince Edward Island
Das sanfte, hügelige Ackerland von Prince Edward Island erkunden Besucher am besten auf einem Drahtesel. Entlang der Küste gibt es immer wieder sensationelle Aussichtspunkte und alle Naselang lädt ein historischer Leuchtturm dazu ein, die Fahrt zu unterbrechen. Am besten packen Naturliebhaber sich ein Picknick ein und radeln von Leuchtturm zu Leuchtturm.
Der Cabot Trail, Nova Scotia
Die Atlantikinsel Cape Breton mit ihren zerklüfteten Bergen gehört laut Travel + Leisure zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Welt. Setzt euch ins Auto und erkundet den legendären, nahezu 300 Kilometer langen Cabot Trail, der sich entlang zahlloser Klippen windet. Wer sich körperlich mehr anstrengen möchte, kann die Strecke auch mit dem Rad abfahren. Es warten ruhige, natürliche Schönheiten im Übermaß und manch ein windumtostes Kliff ist perfekt für einen Zwischenstopp mit Picknick.
Skyline Sunset Hike, Nova Scotia
26 landschaftlich schöne Wanderwege bietet der Cape Breton Highlands National Park, der hinreißendste davon dürfte wohl der acht Kilometer lange Skyline Sunset Hike sein. Dort entsteht der Eindruck, auf der Spitze der Welt zu wandern. Und wer auf dem hölzernen Weg langsam wieder vom Berg absteigt und die im Meer versinkende Sonne beobachtet, fühlt sich wie im Traum.
Lunenburg, Nova Scotia
Vom Wasser aus gesehen liegt Lunenburg mit seinen bunten Häusern aus den 1750er-Jahren, den Kirchtürmen und den Segelbooten im Jachthafen vor einem wie ein Gemälde. Früher gab es hier Werften und einen florierenden Rum-Handel, heute gehört die idyllische Kleinstadt zum Weltkulturerbe und lässt sich ideal zu Fuß erkunden. Ein Muss ist die Rum-Verkostung in der Ironworks Distillery.
Wer die Atlantischen Provinzen besucht, sollte Zeit mitbringen, denn es gibt hier viel, was zum Verweilen, Schauen und Staunen einlädt. Das Leben hier scheint ein wenig langsamer abzulaufen – dafür ist der Ausblick umso großartiger.