Rund um die Hauptstadt Winnipeg locken abwechslungsreiche Natur, Outdoor-Abenteuer und kulturelle Höhepunkte, die einen Kurzaufenthalt im Süden der Provinz Manitoba in der geografischen Mitte Nordamerikas zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. In Süd-Manitoba finden sich unzählige Möglichkeiten für Entdecker. Vom Eisbären und Bisons über Blockhausromantik bis hin zu den First Nations und Freimaurern zeigen wir euch, was ihr auch mit wenig Zeit im Gepäck auf keinen Fall verpassen dürft.
Tag 1: Natur und Kultur in der Großstadt
In der Hauptstadt Manitobas pulsiert das Leben, vor allem im Stadtteil The Forks und im angesagten Exchange District. Trotz seiner rund 660.000 Einwohner ist „The Peg“ aber kein rein urbaner Asphaltdschungel. Liebevoll angelegte Parks und vielfältige Freizeitangebote verleihen der Stadt an den Flüssen Red und Assiniboine einen ganz besonderen Charme. Zum Beispiel der am Assiniboine Park gelegene Zoo. Dort sind im Bereich „Journey to Churchill“ mehrere Eisbären untergebracht, die aus unterschiedlichsten Gründen in freier Natur nicht überlebt hätten und hier liebevoll aufgepäppelt werden. Durch ihr großes Tauchbecken führt ein gläserner Besuchertunnel, in dem ihr den weißen Riesen unheimlich nahe kommen könnt. Aber auch Wölfe, Polarfüchse, Moschusochsen, Adler und viele andere Tiere sind im Assiniboine Park Zoo zuhause. Haben wir die Dinosaurier erwähnt?
Wenn euch der Sinn mehr nach Mysterien à la Da Vinci Code steht, solltet ihr die wirklich faszinierende Hermetic Code Tour buchen: Mit Guide Dr. Frank Albo geht es dafür zum Winnipeg Legislative Building. An der Fassade wie im Inneren des neoklassizistischen Baus verbergen sich unzählige numerische Codes und Symbole – laut Albo Beweise dafür, dass das 1920 errichtete Parlamentsgebäudes ein exaktes Abbild des sagenumwobenen Tempels Salomos ist, einem der Leitsymbole des Geheimbundes der Freimaurer.
In der Nähe des Parlaments liegt am Rand des Stadtteils The Forks das architektonisch einzigartige Canadian Museum for Human Rights. In dem 2014 eröffneten Bau, dessen Äußeres sowohl Kanadas Geografie als auch Elemente des indigenen Spiritualismus wiederspiegelt, befassen sich elf großflächig angelegte Ausstellungen mit der Geschichte der Menschenrechte und ihrer Bedeutung weltweit. Das CMHR sieht sich als Ort der Reflexion und des Zueinanderfindens. Auch wenn die Themen der Galerien nachdenklich stimmen, so werden sie im CMHR doch auf eine einzigartig angenehme Weise vermittelt.
Wer nach dem Besuch des Museums etwas leichtere Kost sucht, der geht zum nur wenige Meter entfernten The Forks Market, einem Ort kultureller, kulinarischer und spiritueller Begegnungen mit Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Bars und Bühnen. Gleich neben den Markthallen erfahrt ihr auch einiges über die indigenen Völker der Provinz, denn hier liegt die The Forks National Historic Site mit einem rund 6.000 Jahre alten Versammlungsort der First Nations.
Beste Zeit für den Besuch der Stadt: Ganzjährig. Im Sommer bietet „The Peg“ die meisten Möglichkeiten, doch auch im Winter gibt es zahlreiche Attraktionen wie das Festival du Voyageur oder die Great Ice Show.
Anreise: Die meisten Flüge von Deutschland führen über Toronto oder Montréal nach Winnipeg. Nach insgesamt etwa 11 Stunden Flugzeit landet ihr am James Armstrong Richardson International Airport, der rund sieben Kilometer von der Innenstadt Winnipegs entfernt liegt.
Highlights und Kosten:
- Assiniboine Park Zoo: Eintritt für Erwachsene 15 Euro.
- Hermetic Code Tour: Preis 27 Euro pro Person (ca. 1,5 Stunden)
- The Canadian Museum for Human Rights: geöffnet Di.-So. ab 10 Uhr, Eintritt 10 Euro für Erwachsene
- The Forks National Historic Site: wenige Gehminuten vom CMHR
Tag 2: Blockhüttenromantik im Falcon Trails Resort
Vor den Toren Winnipegs könnt ihr im Falcon Trails Resort in gemütlichen, an wild-romantischen Seen gelegenen Holzhütten kanadischen Lifestyle genießen. Im Winter betreibt die Familie Christie hier einen Skihügel und ein Biathlon-Trainingszentrum und für Eisfischer ist der bei Temperaturen um die minus 30 Grad komplett zugefrorene Falcon Lake das perfekte Revier. Noch mehr bietet das Resort aber im Sommer: Mountainbike Trails, Kanufahren, Wandern, Reiten oder Angeln stehen zur Auswahl. Zusätzlich zu den Resort Cabins betreiben die Christies am nur zu Fuß erreichbaren High Lake noch einige Eco Cabins. Dank Solarenergie und autarker Wasserversorgung müsst ihr hier jedoch auf nichts verzichten. Abgeschiedenheit und geringe Lichtverschmutzung sorgen für unvergleichlichen Sternenhimmel, auch Nordlichter sind keine Seltenheit. Sitzt ihr dann nach einem Abendessen mit selbst gefangenem Fisch in der mit Holz befeuerten Hot Tub, sind Alltag und Sorgen endgültig vergessen.
Beste Reisezeit: Der Sommer, der lange Tage und milde Nächte bietet, die ihr komplett in der wunderbaren Natur genießen könnt.
Anreise: 160 Kilometer östlich von Winnipeg über den Trans Canada Highway bis zum Whiteshell Provincial Park, am Ende über unbefestigte Straßen zum Resort (zirka zweieinhalb Stunden mit dem Auto).
Highlights und Kosten:
- Falcon Trails Resort: Übernachtung im Sommer ab 160 Euro pro Nacht.
- Falcon Beach Ranch: Auf dem Pferd in den Wäldern des Parks ausreiten, pro Person und Stunde ab 25 Euro.
- Whiteshell Provincial Park: Infos unter https://www.gov.mb.ca/conservation/parks/popular_parks/eastern/whiteshell.html
Essen und Trinken: Im Falcon Trails Resort gibt es in der Skihütte ganzjährig gute, ehrliche Hausmannskost. Ansonsten versorgt man sich selbst. Das Highlight: Den Fisch selbst fangen und auf dem offenen Feuer oder Grill zubereiten. Oder nach dem Ausreiten zum Steak BBQ Supper auf die Falcon Beach Ranch.
Tag 3: Natur pur im Riding Mountain National Park
Rund drei Stunden nordwestlich von Winnipeg liegt der Riding Mountain National Park. Der 1929 gegründete Park unterscheidet sich mit seinem umfangreichen Waldbestand und zahlreichen Seen deutlich von seiner fast ausschließlich landwirtschaftlich genutzten Umgebung. Von Osten aus gelangt ihr durch das letzte noch erhaltene historische Nationalparktor Kanadas in den Park. Seit 1986 ist Riding Mountain ein von der UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat – und das nicht von ungefähr. Neben Schwarzbären, Wölfen, Elchen, Wapitihirschen und vielen anderen Tier- sowie zahlreichen Pflanzenarten könnt ihr in der Lake Audy Bison Enclosure auch Bisons, die Wappentiere Manitobas, beobachten.
Völlig anders präsentiert sich der Ort Wasagaming am Südende des Parks. Am weitläufigen Clear Lake gelegenen, blüht hier der Tourismus: Wassersport, Restaurants, Souvenirshops und ein Seestrand garantieren einen abwechslungsreichen Urlaub inmitten des Nationalparks. Als Ausgangspunkt für ausführliche Erkundungen durch den Park ist Wasagaming ideal, da hier auch das Park Administration Office und mehrere Outfitter angesiedelt sind, die geführte Touren und Aktivitäten anbieten.
Beste Zeit Reisezeit: Im Sommer und Herbst
Anreise: Riding Mountain National Park, 250 Kilometer westlich von Winnipeg über den Trans Canada Highway und Yellowhead Highway (zirka 3 Stunden mit dem Auto)
Highlights und Kosten:
- Riding Mountain National Park: Tagespass Erwachsene 5 Euro, Familie 14 Euro.
- Park Administration Office
- Riding Mountain Touren: Riding Mountain Nature Tours
- Wasagaming/Clear Lake
Weitere Highlights:
Essen, Trinken, Feiern:
Winnipeg:
- The Forks Market: Indoor-Markt mit unterschiedlichsten internationalen Anbietern, Canadian Cuisine und Beer Tasting-Bar
- The Park Café: Im Assiniboine Park direkt neben dem Zoo gelegen; mit großen Fenstern zum Park
- Deer + Almond: Modernes kanadisches Homecooking in gemütlicher Atmosphäre
- Peg Beer Co.: Die neueste Mikrobrauerei der Stadt im Exchange District
- Albert Street Cocktail Company: Winnipegs beste Cocktailbar, verborgen hinter einem unscheinbaren Hauseingang
- The King’s Head Pub: Immer gut besuchter Pub auf zwei Stockwerken, mit Live-Musik -
- Palomino Club: Der angesagteste Club der Stadt, an Wochenenden mit langer Einlassschlange. Bar, Dancefloor, Außenbereich und Livemusik auf zwei Stockwerken
Riding Mountain National Park:
- TR McKoy’s, Wasagaming: Italienisches Bistro mit großen Pizzen und guter Pasta
- Whitehouse Bakery, Wasagaming: Typisch kanadisches Frühstück – inkl. köstlicher Cinnamon Rolls
- Wigwam Dining & Lounge, Wasagaming: Restaurant und Bar, der Treffpunkt vor allem am Abend, Live-Musik
- Poor Michael’s, Onanole: Kunstladen mit Bücherei und Café im 5 Kilometer entfernten Nachbarort
Aktivitäten:
- City Cats Catfishing Tours, Selkirk/Red River: Catfish-Angeln in einem Vorort von Winnipeg, Preis pro Boot inkl. Guide und Ausrüstung für 4 Stunden zirka 270 Euro.
- Oral History Tour / The Forks, Winnipeg: Mit einem Ältesten der First Nations zu Fuß das Stadtviertel erleben, jeden Mittwoch im Juli, 90 Minuten
- Festival du Voyageur: Mitte Februar in der The Forks National Historic Site
- Great Ice Show: ab Ende Januar im Fort Gibraltar, Erwachsene 16 Euro.
- Bannock Point Petroforms: Heiliger Ort der First Nations im Whiteshell Provincial Park, Juli bis August