Churchill hat viel mehr zu bieten als „nur“ Eisbären
Jedes Jahr strömen viele Menschen in den Norden Manitobas, weil sie unbedingt das größte Landraubtier der Welt in freier Wildbahn erleben wollen – den Eisbären. Die meisten erleben eine Überraschung, denn die „Bärenhauptstadt“ Churchill hätten sie sich nicht so bezaubernd vorgestellt.
Kulturmetropole mit reichlich Geschichte
Cape Merry
Als die Hudson Bay Company (das älteste noch existierende Unternehmen der Welt) 1670 im Norden von Manitoba aktiv wurde, kam Churchill eine wichtige Rolle im Pelzhandel zu. Besucher können in Cape Merry den Nachbau einer Kanonenbatterie besichtigen. 1747 wurde die ursprüngliche Batterie zum Schutz des Prince of Wales Fort gebaut, einem wichtigen Handelsplatz für Pelze. Das Fort ist während des Sommers geöffnet.
Parks Canada Visitor Information Centre
This exhibit space is often the first glimpse of history that train-goers get when they step into the Churchill station, with artifacts from Prince of Wales Fort and York Factory. See pelts and learn how a York boat was constructed. Above all, gain new appreciation for how difficult life once was for the people who inhabited the North.
Itsanitaq Museum
Wer Churchill besucht, muss unbedingt das Eskimo-Museum Itsanitaq besichtigen. Auf den ersten Blick mag das Museum, das in einem unauffälligen Gebäude abseits der Hauptstraße liegt, nicht viel hermachen, aber es ist bis unters Dach gefüllt mit Schätzen aus den vergangenen 3.500 Jahren, mit Kunstwerken, historischen Gegenständen und Artefakten. Wunderbar gearbeitete Elfenbein- und Speckstein-Schnitzereien machen die Geschichte des Nordens lebendig, dazu gibt es Stücke aus der Dorset-Kultur und der Thule-Kultur, also von den Vorfahren der heutigen Inuit.
Souvenirs
Der Kelsey Boulevard ist die Hauptstraße von Churchill und hier lässt sich wunderbar ein Nachmittag mit Schaufensterbummeln und Shopping in den vielen Geschäften verbringen. Es gibt zahlreiche interessante Angebote. Der ausgestopfte Eisbär wird es vielleicht nicht ins Handgepäck schaffen, aber wie wäre es mit einem Glas Marmelade aus Tundrabeeren, vom örtlichen Unternehmen Boreal Gardens hergestellt? Beliebte Mitbringsel sind auch Speckstein-Schnitzereien oder die handgemachten Leder-Mokassins oder Handschuhe.
Unvergleichliche Touren
Fahrt mit dem Hundeschlitten
Bei einem Besuch im hohen Norden solltet ihr unbedingt die Gelegenheit nutzen und reisen wie die Einheimischen. Unternehmt mit einem der örtlichen Anbieter eine Hundeschlitten-Fahrt durch den borealen Nadelwald. Das ist ein Mordsspaß und vor allem ist es toll, die Hunde kennenzulernen, die euch ziehen werden. Sie lieben es zu laufen und es ist immer wieder erstaunlich mitzuerleben, wie ernst sie ihre Aufgabe nehmen.
FLUG IM HUBSCHRAUBER
Wie vielfältig die Landschaft des Nordens ist, lässt sich ganz hervorragend und entspannt vom Sitz eines Hubschraubers aus erleben. Aus der Vogelperspektive könnt ihr noch besser erkennen, wie die Landschaft von Bucht über Taiga in Nadelwald übergeht. Und aus der Luft steigt die Wahrscheinlichkeit, Bären und Elche zu sehen.
EISBÄRENRUTSCHE
Ihr seid mit Kindern unterwegs? Dann lasst euch den Town Complex nicht entgehen, ein Multifunktionsgebäude, das Schule, Indoor-Spielplatz, Bowlingbahn und Pool in einem ist. Und die Kinder können sich auf der fantastischen Eisbärenrutsche austoben.
Noch mehr fürs Auge
Wracks
Tote Zeit gibt es in Churchill kaum, dafür gibt es hier schlicht zu viel zu sehen. Unbedingt besuchen solltet ihr die MS Ithaca, die hier 1960 gestrandet ist und seitdem in der Bucht liegt. Ebenfalls lohnenswert ist das Wrack der Miss Piggy. Die Einheimischen verpassten dem Flugzeug vom Typ Curtiss C-46 diesen Spitznamen, weil sie glauben, die Maschine sei mit Schneemobilen und Softdrinks überladen gewesen und deshalb abgestürzt.
FOTO-SPOTS
Das Inuksuk am Strand ist längst fester Bestandteil aller Fotosafaris in Churchill geworden, außerdem treiben sich in der Nähe dieses Steingebildes auch gerne Eisbären herum. Kommen sie den menschlichen Siedlungen allerdings zu nahe, werden die Bären eingefangen und kommen ins „Eisbärengefängnis“. Dort müssen sie bleiben, bis sich die Möglichkeit ergibt, die Tiere irgendwo in der Wildnis auszusetzen.
Wissenschaft und Natur erleben
POLARLICHTER
Wenn ihr bei eurer Reise in den Norden Manitobas auch Polarlichter erleben wollt, lasst ihr die Ohrstöpsel am besten zuhause. Es wäre doch schade, wenn jemand um 2 Uhr morgens an die Zimmertür klopft, weil draußen die große Lichtshow beginnt, und ihr hört es wegen der Ohrstöpsel nicht! Die besten Zeiten die blauen, roten und grünen Lichter am Himmel zu beobachten, sind im tiefen Winter (Januar und Februar).
Tiere
Natürlich sind die Eisbären die Hauptattraktion, aber es gibt hier reichlich andere interessante Tiere zu beobachten: Polarfüchse, Rotfüchse, Schneehühner, Polarhasen, Schneeeulen und sogar Grizzlybären.
Churchill Northern Studies Centre
Ihr seid für eure Reise in den Norden auf der Suche nach etwas wirklich Einzigartigem? Bitteschön: Das Bildungs- und Forschungszentrum öffnet seine Tore für Polarforscher und andere Wissenschaftler, aber auch für Besucher, die eine völlig andere Eisbärentour erleben wollen. Bucht einen Urlaub, bei dem ihr etwas lernt und an wissenschaftlichen Studien mitarbeitet. Das Gebäude ist umweltfreundlich angelegt und besitzt eine Beobachtungskuppel für Polarlichter.
RAKETENBASIS
Mehr als 40 Jahre lang schossen von Churchill aus diverse Behörden (unter anderem die NASA) Raketen zu Forschungszwecken in die obere Atmosphäre. Die Abschussanlage war früher bei Touristen sehr beliebt, aber auch nach ihrer Stilllegung kommen hier noch Neugierige her, um sich den Ort anzusehen, von dem aus über 3.500 Raketen gestartet wurden.
Lernt die Gastfreundschaft des Nordens kennen
TREFFT DIE EINHEIMISCHEN
Die Menschen in der Stadt sind es gewohnt, dass während der Hauptsaison ständig Besucher nach Churchill kommen. Sie sind sehr entgegenkommend und immer an einem Schwätzchen interessiert. Geht einfach in eine Bar oder ein Restaurant und ihr werdet Geschichten und Anekdoten kennenlernen, die teilweise Generationen weit zurückreichen.
ESSEN UND TRINKEN
Für eine Stadt, die mitten im Nirgendwo liegt und nur wöchentlich beliefert wird, gibt es hier erstaunlich viel Frisches und Leckeres zu essen. Probiert doch mal Seesaibling oder Elchfleisch. Was immer geht, ist ein Donut von der berühmten Bäckerei Gypsy's Bakery. Im Tundra Inn Pub gibt es Open-Mic-Nächte, bei denen sich Einheimische und Besucher zu einer Jamsession zusammenfinden. Feinere Küche findet ihr im Reef Restaurant des Seaport Hotels oder im gemütlichen Lazy Bear Cafe.